Mark Powers, Der Held des Weltalls

Friday, April 09, 2010

Mark Powers Band 1 und das Original

Wie ich bereits in Capricornus 9 erwähnte, wurden fünf Romane von
J.E. Wells (Eberhard Seitz) für Mark Powers umgeschrieben.
Anhand des ersten Romans der eigenen Mark Powers Serie
"Sklavenhölle Jupiter", Untertitel: Mark Powers und Biggy jagen
die Symana-Robots (Nov. 1962), habe ich untersucht, wie
Eberhard Seitz dabei vorgegangen ist. Das Original ist der 1961
beim Leihbuch-Verlag Widukind erschienene Roman "Die
Symanas" von J.E. Wells. Schon der Untertitel des Mark Powers
Bands Nr. 1 deutet auf die Quelle hin. Beim ersten Betrachten
der beiden Druckerzeugnisse fragt man
sich allerdings, wie aus dem scheinbar dickleibigen Wälzer so ein
schmales Heftchen werden kann. Bei genauerem Betrachten fällt
aber auf, dass die Seiten der Leihbücher aus dickem, holzigen
Papier waren. Trotzdem kommt das Buch aus dem Widukind-
Verlag auf immerhin 270 Seiten, während ein typischer Heftroman
meist 62 Seiten hat. So auch der untersuchte Mark Powers Band
1. Aber der Roman "Die Symanas" musste nun nicht auf ein
Viertel heruntergekürzt werden, denn die Leihbücher bestanden
nicht nur aus sehr dicken Seiten, sondern waren auch sehr
"großzügig" bedruckt, d.h. in diesem Fall bestand eine Seite aus
nur 27 Zeilen á 46 Anschlägen (max.). Bei einer groben
Abschätzung ergibt dies bei 266 bedruckten Seiten ca. 330 000
Zeichen (incl. Leerzeichen und -zeilen).
Bei Pabel hatte ein Heftroman seinerzeit 62 Seiten, wovon der
Roman "Sklavenhölle Jupiter" allerdings nur etwas mehr als 54
Seiten ausmachte, der Rest war mit Werbung und dem Comic im
Mittelteil bedruckt. Dafür sind Heftromane aber sehr eng gedruckt.
Eine zweispaltig bedruckte Seite enthält jeweils 53 Zeilen á 36
Anschläge. Das gibt, grob geschätzt, ca. 206 000 Zeichen. Damit
musste der Roman nur auf gut 60 % gekürzt werden.
Wie hat nun E. Seitz die beiden Charaktere Mark Powers und
Biggy eingefügt?
Mark Powers taucht schon auf der ersten Seite auf. Die Person
von Oberst Teen Carran aus dem Leihbuch wurde an den Helden
Mark Powers angepasst. Dabei sind kaum Ergänzungen oder
Streichungen nötig gewesen. Auch das Pendant zu Biggy (Al
Bighead) musste auf den ersten Seiten gefunden werden. Es ist
im Original der schwarze Sergeant Tomba, der dort (1961)
unverhohlen als Neger tituliert wurde, welcher aber "... ein
intelligenter Bursche ist".
Der Roman beginnt mit einer überraschenden Flugsperre für die
Raumfahrt. Die politischen Hintergründe hierzu werden in dem
umgeschriebenen Mark Powers Band nicht erwähnt (die "Gelben",
die immer mehr versuchen, die Herrschaft über den ganzen
Planeten an sich zu reißen).
Meist wurden bei Kürzen nur jeweils ein paar Füllsätze gestrichen,
die Handlung bliebt trotzdem verständlich.
Kurz noch zur Handlung des Romans: die Symanas sind
Mischwesen: halb Mensch, halb Roboter, die vom Jupiter aus die
Erde erobern wollen. Fast ist es ihnen gelungen, aber das scharfe
Auge Mark Powers erkennt die Zwitterwesen und macht ihnen den
Garaus. Auf dem Jupiter halten sie unzählige Sklaven, die zu
befreien sind. Und auf einem Planeten des Alpha Centauri haben
die Symanas sich bereits eingenistet. Auch dort sorgt Mark
Powers wieder für Ordnung.